Arthrose

Arthrose beim Pferd

Die Arthrose beim Pferd ist eine degenerative, chronische Gelenkerkrankung die durch Abnutzung und Verschleiß der betroffenen Gelenke entsteht mit Folge einer starken Funktionseinschränkung. Beim Prozess des Verschleißens sind zuerst jene knorpelhaften Gelenkteile betroffen, können ihre Pufferfunktion nicht mehr / oder nicht mehr vollständig ausüben. Der Abrieb betrifft somit im weiteren Verlauf die knöchernen Gelenkelemente. Die Gelenkflächen sind durch Verformung inkongruent, reiben aufeinander, eine Regeneration auf Ausgangsniveau bleibt aus. Als Folge dessen sind starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen vorhersehbar und unumgänglich, ebenso wie Entzündungsreaktion am betroffenen Gelenk.

Ein arthrotischer Prozess kann nicht aufgehalten werden, gekennzeichnet durch seinen irreversiblen,  progredient verschlechternden Verlauf, eine Heilung bzw. Wiederherstellung des Gelenkes in seiner uneingeschränkten, gesunden, physiologisch wertvollen Form gilt als ausgeschlossen.

Oftmals sind chronische Fehlbelastungen des Pferdes über langen Zeitraum und fehlende natürliche Gymnastizierung, ebenso wie Gelenkfehlstellungen ( z.B. X-Bein, O-Bein) sowie Übergewicht bei mangelnder gelenkstützenden Muskulatur, Wirbelkörperdeformationen und Fehlernährung als Ursachen für eine Arthrose in Betracht zu ziehen.

Traumatische exogene Einwirkungen wie z.B. Stöße, Stürze, etc. können das Gelenk zusätzlich vorschädigen und für arthrotische Veränderungen begünstigen.

Betroffen sind insbesondere die großen Gelenkketten, sowie die Wirbelsäule ( z.B. Facettengelenkarthrose).

 

Klinisches Bild der Arthrose

 

  • Lahmheit
  • geschwollene und schmerzende Gelenke
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Gelenkergüsse
  • Überhitzung der Gelenke und weitere Entzündungszeichen
  • Bewegungsunlust
  • schwungloser, kraftminimierter Gang
  • steife Bewegungsmuster
  • vermehrtes Stolpern
  • sozialer Rückzug, Isolation
  • Führigkeitsprobleme, gerade bei Wendungen

 

Allgemein verstärktes Auftreten der Symptome bei feuchtem und kaltem Wetter! (Wichtig für die Wahl der Mittel bei klassischer Homöopathie!)

 

Diagnose der Arthrose

 

  • klinische Untersuchung in Ruhe und während Belastung,
  • Röntgen, bildgebende Verfahren ( MRT, CT, KST ), Szintigraphie
  • Provokationsproben ( Beugeprobe und Brettprobe)
  • diagnostische Injektionen
  • diagnostische Arthroskopie
  • Arthrosonographie

 

Behandlung der Arthrose beim Pferd

Allgemein: „ Vorbeugen ist besser als heilen“, d.h.es existieren aufgrund der o.g. krankheitsspezifischen Gegebenheiten keine Chancen auf Heilung der Arthrose beim Pferd. Eine Behandlung der Arthrose ist daher eher dahingehend orientiert, symptomatisch anzusetzen und eine möglichst langanhaltende Schmerzfreiheit / Schmerzminderung und somit Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Es kann der Versuch unternommen werden, mit gezielten individuellen Therapieansätzen das Fortschreiten der Krankheit des Pferdes zu verlangsamen oder temporär aufzuhalten.

Veterinärmedizin

  • Nichtsteroide Antiphlogistika
  • intraartikuläre, intramuskuläre Injektionen
  • Hyaluronsäure
  • Kortikosteroide ( auch kombiniert mit Hyaluronsäure intraatrikulär appliziert)

 

Naturheilkunde

  • Futterzusätze ( Kalzium, Vitamin C, E, B1, B6 und B12)
  • Grünlippmuschelextrakt
  • Blutegeltherapie
  • Hagebuttenpulver
  • orthomolekulare Medizinprodukte ( Selbstheilungskräfte aktivieren)
  • Glukosaminglykane ( GAGs)
  • Gabe von Omega 3 Fettsäuren
  • Kieselerde
  • Chrondroitinsulfat
  • Gelatine
  • Traumeel als Tabletten, Tropfen oder Injektionslösung,
  • Einreibungen mit Beinwellessenz, Umschläge mit Beinwell

 

Phytotherapie

  • Teufelskralle
  • Ingwer
  • Weißenrinde
  • Ackerschachtelhalm

 

Homöopathie

  • Bryonia D2-D3
  • Nux Vomica D6
  • Rhus toxicondendron
  • Ruta graveolens
  • Calcium floratum
  • Hekla lava
  • Symphytum

 

Spat beim Pferd

Spat beim Pferd – Definition und Symptome

Als Spat beim Pferd bezeichnet man einen „Gelenkverschleiß“ des Sprunggelenkes des Pferdes, der das altersübliche Maß überschreitet.

Hierunter fallen sowohl chronisch als auch akute Erkrankungen der Knochen, Gelenke oder Knochenhaut. Bei einer chronischen Form kann es zu einer Versteifung des Gelenkes kommen. Vorab wird ein erhöhter Umfang der Innenseite des Sprunggelenkes sichtbar.

Die Vermutung von Spat kann durch eine Spatprobe (Beugeprobe) untermauert werden. Im Allgemeinen wird Spat sichtbar bei Pferden, die zu Beginn der Bewegung eine Lahmheit zeigen, die sich aber im weiteren Bewegungsverlauf zurückbildet. Die Schrittlänge (Hinterbein) ist dabei verkürzt, weil das Hinterbein nicht mehr korrekt angewinkelt werden kann. Auch das Geben des Hufes bereitet dem Pferd Schmerzen und erfolgt deshalb nur widerwillig.

Ursächlich kann die Erkrankungen auf übermäßigen Gebrauch (Sportpferde) oder auch auf Einwirkungen von außen wie bspw. Trauma durch Prellung, Quetschung, Verstauchungen, aber auch durch Stoffwechselstörungen und Fütterungsfehlern zurückgeführt werden.

Spat beim Pferd – Behandlung

Für den Tierheilpraktiker und für den Besitzer gibt es verschiedene Methoden der Behandlung

Phytotherapie

Wie bei allen Knochenproblematiken hat sich die äußerliche Anwendung von Arnika, welches schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend wirkt, bewährt. Hier könne Salben aber auch Angüssen Anwendung finden.

Bei Gelenkproblematiken und somit auch beim Spat wird auch sehr oft Teufelskralle erfolgreich eingesetzt. Die Anwendung erfolgt hierbei innerlich und kann durch homöopathische Gaben (Spritzen) ergänzt werden. Teufelskralle darf nicht bei parallel bestehenden Magengeschwüren eingesetzt werden.

Weiterhin ist die Gabe von Spierkraut, Weidenrinde und zur Unterstützung der Leber Löwenzahnwurzel, Löwenzahnblätter oder Mariendistelsamen empfehlenswert, wobei die Leberthematik als Kur angewandt wird.

Homöopathie

Generell kann keine Aussage über ein geeignetes homöopathisches Mittel gegeben werden, da Homöopathie ja eine indivduellen Ansatz hat. Bewährt haben sich je nach Typ Rhus tox., Ruta, Calcium oder Silicea neben anderen Mitteln.

Blutegel

Überall, wo Gelenkprobleme auftreten ist beim Pferd auch die Behandlung mit Blutegeln oft ein gutes Mittel um Behandlungserfolge zu erzielen.  Überall wo der Tierarzt mit Hylauronsäure behandelt, ist auch eine Behandlung mit Blutegeln eine kostengünstige aber auch nachhaltig effektive Methode.

Haltung

Pferde mit eine Spaterkrankung sollten möglichst im Offenstall gehalten werden, so dass eine kontinuierliche Bewegung gewährleistet ist. Dadurch wird die Bildung der Gelenkschmiere angeregt.

Die an Spat erkrankten Pferde sollten im Training nicht übermässig belastet werden. Bewegung im ruhigen Tempo ist allerdings wünschenswert, insbesondere wenn auch vorab eine Einheit im Schritt (ca. 15-20 min) zum Aufwärmen erfolgt ist.

Regelmäßig sind die Hufe zu korrigieren, um Fehlstellungen zu vermeiden. Weiterhin sollte ein Pferdephysiotherapeut / Pferdeosteopath regelmäßig das Pferd hinsichtlich Blockaden untersuchen.

Fütterung

Bei Pferden mit Spat sollte man viel Heu füttern und Rübenschnitzel (Calciumlieferant) beifüttern. Silage sollte vermieden (Phosphorgehalt) und die Fütterung von Getreide reduziert werden.

Futterkalk oder ein calciumreiches Mineralfutter gegebenenfalls beifüttern.