Beschälseuche

Beschälseuche / Deckseuche (Dourine)

Langsam verlaufende, ansteckende Geschlechtskrankheit der Pferde, vom einzelligen Erreger Trypanosoma equiperdum hervorgerufen, die über künstliche Besamung oder den Deckakt (seltener bei Reinigung der Genitalien)  übertragen wird.

Der Erreger ist in der Lage, sich in kleinsten Verletzungen oder Schäden der Struktur ( Läsionen) der Genitalschleimhaut zu vermehren und sich von dort aus in den Pferdekörper zu verbreiten sowie das Nervensystem befallen.

Beschälseuche wird zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen kategorisiert.

In Australien, Nordamerika und Mitteleuropa gilt die Beschälseuche heutzutage als getilgt.

Ein Nachweis von Antikörpern gegen den o.g. Erreger ist ein Indiz dafür, dass das betroffene Tier bereits mit dem Erreger kontaktiert wurde, was meist im Rahmen von Handels,-oder Zuchttauglichkeitsuntersuchungen auffällt. Die Bedeutung der Beschälseuche ist somit weiterhin nicht zu missachten.

 

Klinisches Bild:

 

Die Inkubationszeit beträgt 2-26 Wochen. Die Krankheit verläuft in mehreren Phasen/ Stadien.

Erste Phase: Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane-einhergehend mit Schwellungen und Rötungen, schleimiger Ausfluss,

Zweite Phase: ausgedehnte Urtikaria (Nesselsucht), knotenartige Geschwüre der Schleimhäute, im Hals,-Schulter,-und Brustbereich sowie der Kruppe können sich kreisrunde Schwellungen ausweiten ( Talerflecken) die zur Narbenbildung neigen, Ataxie, Mattigkeit,

Dritte Phase: festliegen des Pferdes, Abmagerung, Fieber, nervale Störungen wie Hypalgesie, Paralyse und periphere Lähmungen,

Der Verlauf kann sich über Monate hinziehen!

 

Diagnose:

 

Klinische Symptome können relativ eindeutig zugeordnet werden,-als auffällig zeigt sich dabei, wenn mehrere von einem Hengst gedeckte Stuten selbe Symptome aufweisen, im Labor werden sodann Tupferproben aus Geschlechtstrakt analysiert und auf Erreger hin untersucht.

 

Behandlung:

 

Die Beschälseuche unterliegt als Seuche den staatlichen Seuchenschutzbestimmungen.

Die staatliche Tierseuchenüberwachung wird verschiedene Maßnahmen anordnen, bspw.:

–                    Zuchtverbot

–                    Tötung

–                    Verbringungsverbot

 

Wird eine Behandlung erlaubt, so kommen in der Veterinärmedizin spezielle Medikamente zur Bekämpfung der Trypanosomen zum Einsatz, in der Homöopathie konnten Erfolge unter Verwendung einer Tinkturmischung des „abendländischen Lebensbaums“ (T. Occidentalis) erzielt werden, dabei werden Blätter des Abendbaumes mit Weingeist angemischt, 3-4 mal täglich werden die betroffenen Hautstellen damit angeträufelt ( nur im Anfangsstadium Aussicht auf Besserung!)

 

Grauer Star

Katarakt

 

Trübung der Augenlinse, umgangssprachlich „grauer Star“ genannt.

Durch die Trübung der Linse kann Licht nicht mehr ungehindert zur Netzhaut durchdringen, das Sehvermögen ist je nach Trübung gering bis deutlich eingeschränkt. Blindheit eines Auges entsteht, wenn die Linse absolut getrübt ist.

Als Ursachen gelten neben genetischen Faktoren auch Stoffwechselerkrankungen, Folge chronischer Augenentzündung, traumatische Verletzung, etc.

Man unterscheidet zwischen Totalstar, Kern,-oder Rindenstar je nach Lage und Ausmaß der Trübung.

Beim Totalstar handelt es sich um eine komplette Trübung der Linse, es ist dem Pferd lediglich möglich hell und dunkel zu differenzieren, jedoch kann es keine Gegenstände mehr erkennen, oder lediglich schemenhaft.

Beim Kernstar ist der Linsenkern getrübt, die äußeren Linsenanteile sind klar und durchsichtig, jedoch ist der Kern meist so stark getrübt, dass das Sehvermögen auch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Beim Rindenstar hingegen ist die Trübung am äußeren Kapselrand zu lokalisieren, die Sehkraft muss nicht beeinträchtigt sein.

 Klinisches Bild:

Trübung der Linse ( s.o.), Abnahme der Sehschärfe, Blendeempfindlichkeit, langsamer Sehverlust, ggf. Blindheit auf dem betroffenen Auge, Ängstlichkeit, Zögern daher Leistungseinschränkung bzw. eingeschränkte Nutzbarkeit als Reitpferd,

 Behandlung:

1. Veterinärmedizin:

Ultraschall vom Auge, mithilfe eines Elektroretinogramm (ERG) misst er die elektrischen           Ströme auf der Netzhaut, Katarakt-Operation wobei Linsenimplantat eingesetzt wird,

 

2. Homöopathie

besonders im Anfangsstadium als hilfreich erwiesen:

Senecio cineraria Augentropfen, Cineraria Maritima Succus-Augentropfen,

Bryonia alba, Calcium Carbonicum, Calcium fluoratum, Calcium iodatum, Cannabis sativa, Causticum, Conium maculatum, Euphrasia, Natrium muriaticum, Phosphor,

Pulsatilla, Rhus toxicodendron, Naphtalinum

Folgen:

Neben der Einschränkung des Sehvermögens kann eine Trübung der Linse zu Entzündungsreaktionen im Augeninneren führen ( linseninduzierte Uveitis)!

Mondblindheit – Uveitis

Mondblindheit

(equine rezidivierende Uveitis /ERU)

Periodische, wiederkehrende nicht-eitrige innere Augenentzündung speziell beim Pferd, betrifft die Iris  sowie die Aderhaut des Auges ( Uveitis), sowie den Glaskörper und die Linse und kann bis zur vollständigen Erblindung des betroffenen Pferdes führen.

Eine vorausgegangene bakterielle Infektion ( sog. Leptospirose) kann aus möglicher Auslöser in Betracht gezogen werden, eine erhöhte Ansteckungsgefahr konnte außerdem für Pferde nachgewiesen werden, die in moorreichen/sumpfigen Gebieten gehalten werden.

Desweiteren kommn als Überträger Ratten und Mäuse infrage, welche das Futter durchseuchen.

Auch Augenparasiten, Autointoxikationen, ungeklärte, genetische geographische und klimatische Einflüssen müssen berücksichtigt werden. Eine körpereigene Vergiftung durch unvollständig abgebaute Eiweißstoffe, begleitet von Verdauungstörungen kann ebenfalls vorliegen.

Die Aufnahme von verdorbenem Futter, schädlichen Futterbeimischungen, Fäulnis,-und Gärungsprodukten, Schimmelpilzen, Parasitenbefall, Mikrofilarien, aber auch Virusinfektionen, insbesondere der oberen Atemwege können verantwortlich sein.

Die Mondblindheit betrifft meist zuerst ein Auge , geht aber in nicht seltenen Fällen auf das andere Auge über.

 

Klinisches Bild:

 

geschwollene und erhitzte Augenlider, gerötete Bindehaut, Lichtempfindlichkeit, verstärkter Tränenfluss, verengte Pupillen, Hornhautödem, Trübung der vorderen Augenkammer,

Fieber, Teilnahmslosigkeit, wiederkehrende Entzündung (Abstand mehrerer Wochen/Monate ) kann zur Erblindung des betroffenen Auges führen.

Bei einigen Pferden sind nur vereinzelte / schwache Syptomatiken erkennbar so dass die Entzündung meist unbemerkt ablaufen kann,

die Folgesymptome sind jedoch gleich:

Verklebungen der Iris mit der Linse, Narben der Netzhaut, Glaukom, Katarakt ( Trübung der Linse),

kalkige Degeneration ( Trübung der Hornhaut),

 

Diagnose:
Anamnese, Augenuntersuchung, im Rahmen einer Vitrektomie erfolgt ätiologische Diagnose,

 

Behandlung:

 

  1. Veterinärmedizin

steroidhaltige Augentropfen/salben, systemische Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten, Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie), Ciclosporin-Implantation,

 

  1. Homöopathie

Leberstoffwechsel unterstützen= Verabreichung von Lebertees,

Leberentgiftung= Mariendisteltee, Silberdisteltee,

bei Geldsucht = Waldehrenpreistee, Hopfentee

Fieber = Lindenblütentee

Euphrasia Augentropfen,

in mittlerer bis hoher Potenz:

Arn., Apis., Bell., Bor., Con., Euphr., Hep., Kali-bi., Merc., Merc-c., Phyt., Puls., Sulf.,

 

  1. Akupunktur

 

Dü.1,  Bl. 1,2,3,8,9,18,58,64,65,67,  Ni. 11,13,14,  KS. 6,7, LG.8, 23,  3E.4,6,23, Lu. 9,  Di.1, 5,   Gb.1,8,11,14,15,16,17,20,37,40,  Le. 1,2,3,  Ma. 1,2,3,4,7,8,

Massage:

(bei Verdauungsstörungen):Di.2,3,  Ma.36,27,  MP. 4,  Bl. 22,47,  Ma. 25,  Le.13,  KG.12

(bei Lebererkrankungen): Di.13,  Ma. 45,  Dü.3,8,  Bl. 17,18,19,21,22,48  Le.13,14, KS.6,7,

MP. 1,4,5,6,  LG. 9,14,20,  KG. 12, 14,

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Fliegen-Spray selbst gemacht mit Bachblüten

Tierheilpraktiker Ausbildung

Der Sommer kommt und mit ihm wieder das leidige Fliegen– und Ungeziefer-Problem. Neben den am Markt verfügbaren unzähligen Fliegensprays, die unterschiedlich effektiv und teuer sind, besteht auch die Möglichkeit, ein Fliegen-/Ungezieferspray selbst herzustellen. Hierfür benötigt man einen Sprühvernebler, welchen Sie u.a. im Baumarkt erhalten.

Diesen befüllen Sie mit:

1 Liter Wasser

10 ml Lavendelöl

10 ml Thymianöl

20 ml Citronellöl

20 ml Teebaumöl

20 ml Knoblauchöl

20 Tropfen Crab Apple

20 Tropfen Centaury

Vor jeder Verwendung kräftig schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe wieder gut vermischen und das Pferd mit der selbstgemachten Fliegenabwehr einsprühen!

Die Wirksamkeit können Sie gut überprüfen, wenn Sie ihr Pferd zusammen mit anderen unbehandelten oder anders behandelten Pferden auf die Weide stellen.

Sommerekzem Pferd

Sommerekzem – Ursache:

Das Sommerekzem entsteht durch die allergische Reaktion vom Pferd durch den Speichel von Insekten bei Insektenstichen. Hierbei sind Kribelmücken und Gnitzen häufige Verursacher. Die juckenden Stellen werden durch die Pferde wundgescheuert und es kann zu Sekundärinfektionen kommen. Insbesondere Islandpferde / Islandponys sind häufig von dieser Krankheit befallen.

Sommerekzem – Behandlung:

Zur Prophylaxe werden neben dem Einsatz von speziellen Ekzemer-Decken auch diverse Mittel (Sprays, Salben, etc.)angeboten, die den Befall des Pferdes durch die Insekten verhindern sollen. Diese sind mehr oder weniger wirksam.

Sommerekzem – Homöopathie / Phytotherapie

Im Bereich der Homöopathie wird beim Sommerekzem des Pferdes Apis Mellifica C 6, Arsenum jodatum C 12, Sulfur C 30 und Urtica urens C 6 durch den Tierheilpraktiker eingesetzt.

Phytotherapeutisch werden Kräuter vom Tierheilpraktiker eingesetzt, die Leber – Löwenzahnkraut, Nieren – Brennessel und Magen-Darm – Knoblauch stärkend bzw. reinigend wirken.

Hinweis:

Das Verabreichen von homöopathischen oder phytotherapeutischen Mitteln sollte nicht ohne Ausbildung und sonst nur unter Rücksprache mit einen TA / Tierheilpraktiker erfolgen. Weitere Informationen zum Sommerekzem hier.

Mauke beim Pferd – Behandlung und Vorbeugung

Mauke beim Pferd – Definition

Mauke (Schmutzmauke) ist eine Entzündung an der Fesselbeuge des Pferdes. Pferde mit langem Behang an der Fesselbeuge sind häufiger betroffen, da der Behang bessere Voraussetzung für die auslösenden Bakterien bietet. Gerade in der kalten Jahreszeit  kommt es u.a. durch die Nässe zur Entwicklung eines Nährbodens, welcher auch Sekundärinfektionen mit nach sich ziehen kann. Sichtbar wird die Infektion durch wunde, juckende, übel riechende Hautstellen an der Fesselbeuge. Wird die Mauke nicht behandelt, so kann dies sogar zu Bewegungseinschränkungen führen. Auslöser kann aber auch eine zu fette Weide (Fütterungsmauke) oder zu übertriebene Reinlichkeit sein (Warum sollte es sich bei den Tieren auch anders verhalten, als bei den Menschen… ?).

Behandlung Mauke

 

Die Mauke beim Pferd wird traditionell mit Einsatz von Zinksalbe behandelt. Auch Umschläge mit Sauerkraut haben sich bewährt. Umschläge und Angüsse von Rivanol finden auch Einsatz.

  • Das Auftragen von Knoblauchöl auf die betroffenen Stellen soll ebenfalls einen positiven Effekt bei der Mauke-Behandlung haben.
  • Auch über erfolgreiche Behandlung mit Aloe-Vera-Creme und Teebaum-Öl wird berichtet.
  • Im Bereich der Homöopathie wird Arsenicum album D6 oder Graphites bei Mauke eingesetzt.
  • Die betroffenen Stellen am Pferd sind vorab mit einer milden Shampoo-Lösungen oder Wasserstoffperoxid 3% Lösung gereinigt werden.
  • Teilweise muss auch über eine Änderung des Futters nachgedacht und auf mineralhaltigeres Futter umgestellt werden.

Hier finden Sie zur Behandlung vom Mauke zehn hilfreiche Tipps.

Ferner sind Leber- und Nierenfunktionen des Pferdes via Bltbild und/oder Urinprobe abzuprüfen. Ggf. ist eine Unterstützung der Funktion dieser Organe anzuraten. Dies kann in Form von verschiedenen Kräutern geschehen und hilft nicht nur bei der aktuellen Behandlung der Mauke sondern wirkt bei Kuranwendungen auch nachhaltig und somit vorbeugend.

Für die Behandlung von Mauke existiert eine Vielzahl von Mitteln am Markt. Hierbei sollte bei den Inhaltsstoffen beachtet werden, dass Mittel zur Bekämpfung von Pilzen, Bakterien und nicht zuletzt Parasiten enthalten sind.

Pferde – Blut – Hämatokrit-Wert

Tierheilpraktiker-Ausbildung

Tierheilpraktiker Ausbildung

Die Angaben sind aus der Humanmedizin übernommen, können aber auch auf das Tier (Pferd, Hund, Katze) mit den dort gültigen Rahmenparameteren übertragen werden und bei der Ausbildung zum Tierheilpraktiker und verwandten Themenbereiche (Pferdephysiotherapie) eingesetzt werden.

Hämatokritwert (HK):

  • Anteile der Blutzelle (Erys) am gesamten Blutvolumen
    • männlich: ca. 46 % (40-52 %)
    • weiblich: ca. 42 % (35-47 %)
  • abhängig von
    • Anzahl der Erythrozyten
    • Volumen des einzelnen Erythrozyten
    • Plasmavolumen
  • lässt eine Aussage über die Flüssigkeitsverschiebung zwischen Blut und extravasalen Flüssigkeitsraum zu.