Kehlkopfpfeifen

Kehlkopfpfeifen (Laryngealparalyse)

(halbseitige Kehlkopflähmung, sog. Hemiplegia laryngis)

 

Kehlkopfpfeifen ist eine gestörte Kehlkopffunktion und geht mit einer chron

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ischen Atemstörung einher. Gestört sind jene Kehlkopffunktionen, die für die Regulation des Luftstroms verantwortlich sind. Zurückzuführen ist die gestörte Kehlkopffunktion auf eine Degeneration der die Kehlkopfmuskeln versorgenden motorischen Nerven.

Bei den Pferden ist zu beobachten, dass langhalsige /große Pferde vermehrt erkranken, zusammenhängend ist dies mit der Degeneration der  linksseitigen Nerven (N. Laryngeus recurrens ) die Erkrankung geht auf eine anatomische Besonderheit langhalsiger Pferde zurück, wobei dieser Nerv extremer Dehnung,- sowie aufgrund der Umschlingung mit Aorta besonderen Druck,-und Zugverhältnissen ausgesetzt ist.(linksseitige Kehlkopflähmung bei 90% der Fälle).

Durch die Lähmung derjenigen Muskeln, welche den Kehlkopf offen halten und beim Schluckvorgang verschließen sinkt ein Teil des Kehldeckels in den Kehlkopf hinein und sorgt für eine Verengung, so dass nur noch ein Bruchteil der Luft durchströmen kann.

Die durch Nervenschädigung in Mitleidenschaft gezogene Stimmfalte reagiert ebenfalls mit Lähmungserscheinungen, die daraufhin im Luftstrom flattert und somit das typische Krankheitsgeräusch erzeugt (siehe klinisches Bild).

Durch die verlegten /verengten Atemwege sinkt die Sauerstoffzufuhr bis zu 45% verglichen mit gesunden Tieren, daraus resultiert eine stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des betroffenen Pferdes, es ist als Sportpferd im Leistungssport nicht mehr einsatzfähig.

Mittelgroße Pferde erkranken aufgrund dessen seltener, Kleinpferde und Ponys so gut wie nie.

 

Kehlkopfpfeifen galt bis zum 1.1.2002 als sogenannter Gewährsmangel.

 

Klinisches Bild:

Bei Inspiration (Einatmung) lautes, hart klingendes Geräusch (Stenosegeräusch), verstärkt bei körperlicher Belastung zu Pfeifen  und Röhren,

Leistungsabfall/ vermehrte Atemzugfrequenz im Galopp (Gangart benötigt am meisten Sauerstoff),  oft einhergehend mit vermehrter Schweißbildung, panisches Verhalten oder Verweigerung verursacht durch die Atemnot.

Behandlung:

eine Wiederherstellung der irreversibel geschädigten Nerven ist nicht möglich!

 

Veterinärmedizin

Zur Sicherung der Diagnose neben klinischem Bild ist eine endoskopische Untersuchung des Kehlkopfes angezeigt, die Behandlung der unheilbaren Lähmung ist nur auf chirurgischem Wege möglich. Man unterscheidet zwischen zwei Verfahren:

 

1. Dauertracheotomie: ein Tracheotubus wird in die Trachea (Luftröhre) implantiert, dadurch Umgehungsatmung des Kehlkopfes direkt in Luftröhre.

Vorteil: Pferd arbeits- und leistungsfähig

Nachteil: Tracheotuben müssen täglich gewechselt werden

2. Laryngoplastik: plastische Operation des Kehlkopfes, die Kehlkopfinnenraum erweitert und ungestörtes

passieren des Luftstroms gewährleistet. Nichts nachteiliges bekannt, OP-Methode äußerst erfolgversprechend.

 

Homöopathie

Wenig bekannt, da OP um Leistungsabfall zu verhindern und Atemarbeit zu gewährleisten unumgänglich. Vereinzelt positive Resultate / Verringerung des Pfeifgeräusches bei Kehlkopfpfeifen durch Gabe von Causticum C15 ( alle 2-3 Tage ca 6 Wochen lang )