Strahlfäule beim Pferd

Die Strahlfäule ist eine Erkrankung des Hufes beim Pferd, welche durch Bakterien verursacht wird. Diese Bakterien benötigen für die Ausbreitung ein anaerobes Milieu. Ego entwickeln sich die Bakterienstämme vom Typ Fusobacterium necrophorum, unter Luftabschluß prächtig. Bei ausgeprägter Strahlfäule sind zudem oft Pilze beteiligt, welche bei der Behandlung ebenfalls berücksichtigt werden sollten.

Strahlfäule hat als Ursache für die Entstehung beim Pferd mangelnde Hygiene, so die landläufige Meinung. Allerdings kann hier nicht die Hygiene in den Boxen bzw. die Pflege der Hufe ausschließlich als Ursache festgemacht werden. Auch eine intensive Haltung in Paddocks führt gerade in der feuchten aber auch kalten Jahreszeit (Herbst, Winter und Frühjahr) zu diesem Problem. Neben der feuchten Jahreszeit ist die genetische Disposition ein weiterer Faktor. Bestimmte Pferderassen neigen eher zum Erkrankung an Strahlfäule. Weiterhin gilt es das Immunsystem des Patienten näher zu beleuchten. Die Zeiträume, in welchen die Strahlfäule gehäuft auftritt, korrelieren meist mit dem Fellwechsel, welcher für die Pferde eine zusätzliche Belastung darstellt und somit oft eine Reduzierung des Immunsystems mit sich führt. Letztlich ist auch die Hufform ein Indikator für die Anfälligkeit gegenüber Strahlfäule.

Vorbeugung Strahlfäule

Generell ist bei Gefahr von Strahlfäule auf ein penibles Auskratzen des Hufes (ggf. mit zusätzlicher Reinigung durch Kernseife) zu achten. Gleichzeitig regt die Bewegung auf festen Untergrund die Durchblutung des Hufes an, was sich wiederum positiv auf den Strahl auswirkt (Stichwort Hufpumpe). Bei der Fütterung ist auf die optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralien zu achten, so dass das Immunsystem stark bleibt.

Behandlung Strahlfäule

Ist die Strahlfäule ausgebrochen, hilft in leichten Fällen das Einbringen einfacher Zahnpasta in die Strahlzwischenräume.
In schweren Fällen der Strahlfaeule helfen Jodoformäther, Kupfersulfat oder Wasserstoffperoxid (Apotheke).

Eine Zusammenfassung der Behandlungsmöglichkeiten bieten die 10 Tipps bei Strahlfäule.

Als homöopathisches Mittel kann bspw. Silicea bei Strahlfäule zum Einsatz kommen. Auch der Einsatz von Propolis-Tinktur ist denkbar.

Weiterhin ist eine Behandlung mit Essig möglich.

Damit ausreichende Stoffe zur Regeneration im Organismus beim Pferd vorhanden sind, bietet sich ggf. die Fütterung von Biotin an.

Update:

Ein aktuelles Produkt, welches nach Informationen diverser TA sehr wirksam sein soll ist strahl-vital von equi-vital. (Aktuelle Anmerkung: Das Produkt ist nur noch über ausgewählte Tierärzte erhältlich!)

Kontraindikationen bei Strahlfäule

Der Einsatz von Hufteer ist zu vermeiden, da dieser den Huf abdichtet und die Erreger der Strahlfäule ja gerade bei Luftabschluss zur Vermehrung neigen.

Mauke beim Pferd – 10 Tipps

Mauke entsteht in der Fesselbeuge des Pferdes und ist eine bakterielle Erkrankung der Haut, die besonders Ende Herbst bis zum Beginn des Frühjahrs insbesondere Pferde mit langem Behang befällt. Ursache für die Mauke soll die besondere Belastung in der Fesselbeuge durch Schmutz (bspw. Sand), Fäkalien aber auch Tausalz sein. Diese Belastung führt beim Pferd zu Irritationen der Haut, welche damit die mögliche Ausbreitung der Mauke positiv beeinflussen.  Auch eine zu hohe Eiweiß-Belastung – Stichwort „fette Weide“ – sowie übertrieben Hygiene soll die Erkrankung an Mauke begünstigen. Hinter der Mauke-Erkrankung steckt nicht unbedingt ein bestimmtes Bakterium, sondern – auch durch Sekundärinfektionen hervorgerufen – ein Potpourri von Bakterien, Pilzen, Viren und auch Parasiten. Je nach Ausprägung der Mauke entstehen auch Krusten/Borken (nicht abkratzen!), die befallenen Stellen riechen übel und chronifiziert wird die Haut verdickt. Dies kann sogar bis zur Ausprägung von Lahmheiten führen. Im Folgenden werden Tipps zur Prophylaxe und Behandlung von Mauke vorgestellt.

 

Tipp 1: Diagnose

Die erste Diagnose der Mauke sollte seitens Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen. Eine richtige Diagnose ist wichtig, da ansonsten die Therapie nicht zielgerichtet ist und somit die eingesetzten Mittel keine Wirkung zeigen können bzw. die Mauke nicht ursächlich sondern nur symptombezogen behandelt wird.

Tipp 2: Hygiene / Prophylaxe bei Mauke

Da die Verschmutzung der Fesselbeuge mit Fäkalien die Haut irritieren, ist darauf zu achten, dass Paddocks, welche ja gerade im Winter bzw. in feuchten Jahreszeiten benutzt werden, regelmäßig abgeäpfelt werden und eine ausreichende Drainage vorhanden ist, so dass keine großen Pfützen entstehen. Dies sind ein Sammelbecken für Urin und Kot. Weiterhin ist die Box trocken und sauber zu halten. Nach dem täglichen Auslauf ist die Fesselbeuge sehr gründlich zu reinigen. Insbesondere bei langem Behang kann sich Sand und Schlamm in der Fesselbeuge festsetzen und führt bei jedem Schritt des Pferdes einen mechanischen Reiz aus. Die Haut kann an diesen Stellen wund werden. Dies stellt eine Angriffsfläche für die Mauke verursachenden Bakterien dar.

Tipp 3: Immunsystem

Warum hat mein Pferd immer wieder Mauke? Natürlich sind Pferde mit langem Behang oft betroffen, die Ursache kann aber auch beim Pferd selbst zu finden sein. Wir möchten die Ursachen für den Ausbruch verhindern, also müssen wir uns auch das Immunsystem des Pferdes ansehen. Bei einem vollständig intakten Immunsystem und einer pferdegerechten Haltungsform ist ein Ausbruch von Bakterienherden weit schwieriger, als bei einer gestörten Funktion. Deshalb: Bei Mauke-Erkrankungen auch das Immunsystem überprüfen lassen und/oder prophylaktisch unterstützen. Ein Blutbild ist hier sicherlich aufschlussreich und auch nicht kostenintensiv. Es können dort auch Funktionsstörungen mit der Niere und Leber erkannt werden.

Tipp 4: Propolis

Eines meiner Lieblingsmittel und ich wiederhole es immer wieder gern: Propolis ist das Kittharz der Bienen. Ein natürliches Produkt, welches u.a. auch neben der Mauke zur Behandlung von Strahlfäule eingesetzt werden kann. Das Mittel wirkt antibakteriell, antimykotisch und virostatisch. Es schützt den Bienenstock, der aufgrund seiner Wärme und Feuchtigkeit ein willkommenes Areal für die Ausbreitung  von Pilzen, Bakterien und Viren wäre. Die nachgewiesenen Wirkstoffe sind hier u.a. Pinocembrin und Galangin. Das Produkt kann über Imker oder aus dem Internet als bezogen werden. Im Unterschied zur Strahlfäule ist bei Mauke die Salbenform (ausreichende Konzentration des Propolis-Anteils beachten!) vorzuziehen, da diese großflächig auf die befallenen Stellen aufgebracht werden kann. Propolis ist auch bei zahlreichen inneren und äußeren Erkrankungen zur Behandlung in Betracht zu ziehen. Wer mehr über die Nutzung von Propolis in der Veterinärmedizin wissen möchte, dem möchte Steingassners Materia Medica ans Herz legen.

Tipp 5: Reinigung und Desinfektion befallener Areale

Die gründliche, tägliche Reinigung der von Mauke betroffenen Stellen sollte auch mit Hilfe desinfizierender Mittel erfolgen. Das Waschen und schonende Bürsten mittels einer lauwarmen, milden Laugenlösung soll die Areale reinigen und die Verkrustungen aufweichen. Anschließend kann zur Desinfektion eine 3 %ige Wasserstoffperoxid-Lösung  oder Rivanol Einsatz finden. Nach dem gründlichen  Reinigungs- und Desinfektionsprozess und anschließendem intensivem Trockenen kann die weitere Behandlung mittels Umschlägen, Salben, Pasten oder Ölen erfolgen.

Tipp 6: Sauerkrautumschläge

Nicht zur Beschleunigung des Reifens von Hufgeschwüren sondern auch zur Behandlung von Mauke ist die Nutzung von Sauerkrautumschlägen angezeigt. Warum helfen Sauerkrautumschläge bei Mauke? Sauerkrautumschläge wirken u.a. durch die im Sauerkraut enthaltenen Michsäure und Mineralien. Die Milchsäure senkt den PH-Wert und somit wird das Milieu für die bei Mauke vorhandenen Bakterien dahingehend beeinflusst, so dass die Bakterien hier auch insbesondere Clostridien (Virulenzfaktoren) sich nicht mehr ausbreiten bzw. absterben. Die Milchsäurebakterien bilden Bacteriocine, die das Wachstum anderer oder ähnlicher Bakterien inhibieren. Bei Mauke die Sauerkrautwickel über 5 Tage jeweils über Nacht einwirken lassen.

Tipp 7: Zinkpaste / Zink-Lebertransalbe

Zunächst einmal muss Zinkpaste von Zinksalbe unterschieden werden. Beide enthalten als wirksamen Bestandteil das antiseptisch/desinfizierend wirkende Zinkoxid. Zinksalbe wirkt adstringierend also zusammenziehend, was allerdings wegen der Krusten bei Mauke nicht gewünscht ist und die Verdickung des Gewebes nur verstärkt. Zinkpaste wirkt hingegen abdeckend und sekretbindend. Die Zugabe von Lebertran unterstützt die Hauterneuerung, weicht Krusten und Schuppen auf und stillt den Juckreiz. Deshalb kann im Gegensatz zur Zinksalbe die Zink-Lebertransalbe bei Mauke verwendet werden.

Tipp 8: Homöopathie

Die Behandlung der Mauke mittels Homöopathie ist ebenfalls möglich. Die verschiedenen Mittel werden meist in Form von Globuli (Wirkstoff in Milchzuckerkügelchen) dem Pferde verabreicht. Die Auswahl der beschriebenen Mittel und der ausgewählten  Potenz sollte durch einen erfahrenen Tierheilpraktiker erfolgen. Generell lautet der Grundsatz niedrige Potenzen (D-Potenzen) bei akuten, höhere Potenzen (C-Potenzen) bei chronischen Leiden.

Da bei der Homöopathie der ganzheitliche Ansatz im Vordergrund steht, und somit das individuelle Pferd mit seinen Eigenarten, Auffälligkeiten oder sonstigen Problemen betrachtet wird, können hier pauschal keine Mittel genannt werden. Die Auswahl des passenden Mittels sollte immer durch einen erfahrenen THP erfolgen.

Tipp 9: Knoblauchöl

Knoblauch wirkt antibakteriell durch das enthaltene Allicin. Weiterhin wirkt es entzündungshemmend, wirkt gegen Pilze und vertreibt Parasiten, auch bei Mauke ist diese  Wirkung erwünscht. Durch das Öl werden die betroffenen Hautstellen weich und geschmeidiger. Das Öl kann selbst hergestellt werden. Eine ausreichende Konzentration des Knoblauchs muss dabei gegeben sein, damit eine Wirkung bei der Behandlung von Mauke erzielt werden kann.

Tipp 10: Fütterung

Bei Mauke sollte auch über die Fütterung nachgedacht werden. Eiweißreiche Kost sollte mineralhaltiger Kost weichen. Ausreichendes Raufutter sollte vorhanden sein.  Bei der Mineralversorgung sollte der hohe Anteil der Versorgung des Pferdes mit dem Mineralien Phosphor und Calcium überdacht werden, da dieser die Aufnahme von wichtigen Spurenelementen wie Selen, Zink, Mangan und Kupfer deutlich hemmt. Hochwertige Mineralfutter und die Reduzierung von eiweißreichem (Kraft)-Futter sind prophylaktische Möglichkeiten zur Vermeidung der Mauke beim Pferd.

 

10 Tipps bei Strahlfäule

Strahlfäule, eine Erkrankung des Hufes beim Pferd, ist besonders im Frühjahr und Herbst zu beobachten, da feuchte klimatische Verhältnisse die Entstehungswahrscheinlichkeit begünstigen. Was ist zu tun?  Welche Mittel gibt es zu Behandlung von Strahlfäule (Leitartikel)? Der folgende Artikel enthält Tipps zur Prophylaxe und Behandlung von Strahlfäule und beinhaltet NICHT die Bewertung der zum Kauf angebotenen, diversen am Markt vorhandenen Mittel(-chen), wobei diese durchaus wirksam sein können.

Die ursprünglich im Titel genannten 10 Tipps zur Behandlung der Strahlfäule sind inzwischen angewachsen. Also nicht wundern, wenn es mehr als 10 Tipps sind ….

 

Tipp 1: Diagnose

Die erste Diagnose der Strahlfäule sollte immer von fachkundiger Seite erfolgen. Tierärzte, Hufschmiede oder Tierheilpraktiker sind Ansprechpartner erster Wahl. Dies ist sehr wichtig, da ansonsten die eingeschlagenen und hier unter anderem beschriebenen Therapieformen wirkungslos bleiben.

Tipp 2: Hygiene

Das A und O bei Strahlfäule ist das penible Reinigen der Box und des Hufes. Die Box und der Huf sollten möglichst trocken gehalten werden. Die betroffenen Stellen des Hufes sind zudem auch nicht zu verschließen, da es sich bei den auslösenden Bakterien um anaerobe Arten handelt, die sich nur unter Luftausschluss ( Abwesenheit von Sauerstoff) weiter vermehren. Außerdem sollte der Auslauf im Auge behalten werden. Ist dieser auch möglichst trocken und nicht mit Ausscheidungen der Pferde verunreinigt?

Tipp 3: Immunsystem

Fragst Du Dich, warum ist gerade mein Pferd an Strahlfäule erkrankt? Natürlich gibt es eine genetische Disposition, aber oftmals ist die Ursache auch beim Pferd selbst zu finden. Neben der im vorherigen Tipp beschriebenen Hygiene ist ein wichtiger Punkt das Immunsystem des Pferdes. Wir sprechen hier über mögliche Ursachen, denn die Vermeidung der Ursachen reduziert das tatsächliche Ausbrechen der Strahlfäule. Stress kann durch mehrere Faktoren hervorgerufen werden. Hier sei auf die Form der Haltung, Probleme mit Artgenossen aber auch beim Umgang des Menschen mit dem Pferd hingewiesen.

Tipp 4: Propolis

Das Kittharz der Bienen, das steckt nämlich hinter dem Begriff Propolis, ist ein natürliches Produkt, welches u.a. auch zur Behandlung von Strahlfäule eingesetzt werden kann. Das Mittel wirkt antibakteriell, antimykotisch und sogar virostatisch. In einem Bienenstock ist es aufgrund der Wärme für die Bienen überlebenswichtig, dass möglichst alle Krankheitserreger sofort abgetötet werden, da sie sich sonst rasant vermehren würden. Die Wirkstoffe sind hier u.a. Pinocembrin und Galangin. Das Produkt kann über Imker oder aus dem Internet als bezogen werden. Bei Strahlfäule ist die alkoholische Lösung vorzuziehen, da durch den Alkohol eine zusätzliche desinfizierende Wirkung gegeben ist und natürlich ein flüssiges Produkt sehr gut aufgebracht werden kann. Propolis ist ein Geheimtipp auch für zahlreiche andere Erkrankungen (bspw. bei Mauke). Ein näheres Betrachten des multifunktionalen Propolis lohnt sich für jeden Pferdebesitzer.

Tipp 5: Wasserstoffperoxid

Wasserstoffperoxid wird klassisch als Bleichmittel bspw. Bei der Papierherstellung oder beim Haare bleichen /blondieren, aber auch als Inhaltstoff von Mundspülungen eingesetzt. Es hat eine desinfizierende, zytotoxisch bakterizide und fungizide Wirkung. Die Lösung wird direkt auf die betroffenen Areale aufgebracht. Wasserstoffperoxid ist in Apotheken erhältlich.

Tipp 6: Jodoformäther

Jodoformäther (Iodoformäther) ist heute nur noch schwer zu beziehen, wird aber sehr häufig als wirksames Mittel gegen Strahlfäule in 10%-Lösung  genannt. Es wurde früher in der Dentalmedizin (Mensch) zur Wunddesinfektion eingesetzt. Gleichzeitig hat es eine austrocknende, schmerzstillende und blutungsmindernde (bei Strahlfäule weniger relevante) Wirkung.

Tipp 7: Kupfersulfat

Die desinfizierende Wirkung von Kupfersulfat, welches direkt auf den befallenen Herd aufgetragen wird, erklärt sich durch die Denaturierung von Proteinen, was zur Abtötung der Bakterien führt. Weiterhin wird es als Trocknungsmittel eingesetzt und fand im Weinbau als Pflanzenschutzmittel Anwendung.Bei Schafen wir Kupfersulfat zur Behandlung von Moderhinke (bakterielle Klauenerkrankung) eingesetzt.  Kupfersulfat kann u.a. in jeder Apotheke rezeptfrei gekauft werden.

 

Tipp 8: Homöopathie

Auch aus der Homöopathie werden verschiedene wirksame Mittel genannt, welche meist in Form von Globuli dem Pferde verabreicht werden. Globuli bestehen neben dem in potenzierter Form aufgebrachten Wirkstoff aus Milchzucker und werden deshalb natürlich gern vom Pferd akzeptiert. Die Wahl des unten stehenden Mittels und der ausgewählten  Potenz sollte man dabei einem erfahrenen Tierheilpraktiker überlassen.

Als Mittel der Wahl werden Kreosotum, Graphites, Lachesis Mercurius und Hepar sulfuris genannt. Steingassner nennt Malandrinum sowie Tuberculinum avirae.

Tipp 9: Strahl-Vital

Über einige Tierärzte wird strahl-vital vertrieben, welches nach durchweg positiver Resonanz durch Kunden hier besondere Erwähnung findet. Das Pulver besitzt verschiedene, hochwirksame Inhaltsstoffe, welche bakterizid und austrocknend wirken und somit der Ausbreitung der Bakterien Einhalt gebieten. Für die Nennung der Bezugswege bitte kurze Mail.

Tipp 10: Zahnpasta

Die Nutzung von Zahnpasta zur Bekämpfung von Strahlfäule klingt zunächst einmal sehr zweifelhaft. Vorab folgender Hinweis: Es sollten damit nur sehr leichte Formen der Strahlfäule behandelt werden und auch nur dann, wenn der Herd der Strahlfäule auch gut zugänglich ist. Eine nähere Betrachtung der Wirkstoffe in Zahnpasta erklärt die Wirkweise. Das enthaltene Triclosan und Zinksalze wirken bakterizid.  Als Hausmittel gegen Pickel ist Zahnpasta auch bekannt.  Hier ist der Hintergrund, dass Zahnpasta  durch den Wirkstoff Natriumdodecylphosphat Öle und Fette entzieht und somit austrocknend wirkt. Verwendung finden sollte nur herkömmliche Zahnpasta und keine Gels.

Tipp 11. Schwarzer Tee

Inhaltsstoffe des schwarzen Tees – der Link enthält einen separaten Artikel zur Behandlung von Strahlfäule mit schwarzem Tee – haben ebenfalls ein positive Wirkung bei einer Behandlung der Strahlfäule. Flavonoide und Gerbstoffe des schwarzen Tees wirken gegen Bakterien bzw. Mikroorganismen und unterstützen somit den Heilungsverlauf.

 

Leist

Verknöcherungen / Knochenzubildungen am Fesselbein des Pferdes, die hauptsächlich an der Rückseite sowie den Seiten des Fesselbeines lokalisiert sind.

Diese Knochenzubildung ( Exostose ) entsteht in einem langwierigen Prozess, wobei als initiale Ursache meist eine Überbelastung existiert, womit Sehnen,-und Bandapparat und deren Ansatzstellen mit einer Knochenhautentzündung reagieren, diese wiederum im chronischen Krankheitsverlauf in der Verknöcherung der betroffenen Ansatzstellen folgender Bänder endet:

 

  • seitliche und  mittlere Krongelenkbänder
  • Seitenbänder des Krongelenks
  • schiefe Sesambeinbänder

 

Die Knochenzubildungen sind weder in jedem Fall weder sichtbar- noch tastbar!

 

Klinisches Bild Leist

 

Lahmheit

 

Diagnose Leist

 

  • diagnostische Leitungsanästhesie
  • Röntgen

 

Behandlung Leist

Veterinärmedizin

  • entzündungshemmende Medikamente ( Antiphlogistika, DMSO)
  • durchblutungsfördernde Medikamente

Naturheilkunde

  • entlastender Hufbeschlag (Hufschmied)
  • Ruhe / Bewegungsanpassung/Entlastung
  • durchblutungsfördernde Mittel aus der Phytotherapie
  • Akupunktur

 

Lahmheit

Lahmheit

 

Gestörter Bewegungsablauf wobei das betroffene Pferd ein- oder mehrere Beine entlastet und ein dementsprechendes Belastungsungleichgewicht zwischen den Beinen entstehen lässt und ggf. mit einer Veränderung der Schrittlänge, atypischen, unrunden Bewegungsabläufen einhergeht.

Auch als „ Hinken“ bezeichnet kann das Lahmen auf Krankheiten des Trageapparates als auch auf Schmerzen zurückzuführen sein. Als weitere Ursachen kommen Überlastungen, Verletzungen, Brüche, Verstauchungen, angeborene oder erworbene Missbildungen, Hufrehe oder andere Erkrankungen an den Hufen,  Sehnenrisse,-oder Dehnungen, Entzündungen der Nerven oder Muskeln in Frage.

In der Ausprägung kann eine Lahmheit sehr unterschiedlich sein auch das Maß des Lahmens kann nicht immer zuverlässig Rückschlüsse über die Schwere der Erkrankung geben, die Bandbreite reicht vom kaum erkennbaren Taktfehler bis hin zum schleppenden, hochgradigen Lahmen.

Die Dauer des Lahmens ist ebenso wie der Schweregrad variabel, so kann eine Lahmheit lediglich einige Tage andauern oder aber im chronischen Verlauf über Jahre bestehen und eine Nichtnutzbarkeit des Pferdes mit sich bringen.

Generell unterscheidet man zwischen einer Stützbeinlahmheit und einer Hangbeinlahmheit (beide Formen können auch ineinandergreifend auftreten).

Ist die Belastungsphase gestört und das Pferd versucht möglichst kurz nur das betroffene Bein zu belasten und Gewicht darauf zu verlagern, so handelt es sich um eine Stützbeinlahmheit.

Ist die Vorführphase des Beines verändert und die Schrittlänge verkürzt, ist von einer Hangbeinlahmheit auszugehen.

 

Klinisches Bild der Lahmheit

 

Der Tierarzt unterscheidet zwischen 4 Graden der Lahmheit:

  1. Grad : undeutliche Lahmheit, nur im Trab zu erkennen
  2. Grad: Lahmheit im Schritt erkennbar
  3. Grad: im Schritt und Trab deutlich erkennbar, Pferd hebt Kopf und Hals bei Schmerzen in Vorderbeinen an
  4. Grad: Pferd versucht das Bein komplett zu entlasten& Gliedmaße nicht zu belasten

 

Allgemein

 

  • Schmerzen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Bewegungsunlust
  • schlechtes Allgemeinbefinden
  • bei länger andauernder Lahmheit muskuläre Dysbalancen
  • Leistungsabfall
  • Taktunreinheit
  • Leistungsverweigerung

 

Diagnose der Lahmheit

 

  • Tastbefunde
  • Beobachtungen und Beurteilung des Pferdes im Stand und in Bewegung (Gangbild)
  • Beugeprobe
  • Provokationsprobe
  • Röntgen
  • Computertomographie
  • Ultraschall
  • Thermographie
  • Szintigraphie
  • diagnostische Injektionen

 

Behandlung der Lahmheit

 

Veterinärmedizin:


Abhängig von Ursache

 

  • Kortison
  • Nichtsteroide Antiphlogistika ( NSAID)
  • Dimethyl-Sulfoxid ( DMSO)
  • Physiotherapie
  • Individualbeschläge
  • Arthroskopie ( Gelenkspiegelung)
  • Arthrotomie ( offene Gelenkoperation)
  • Neurektomie ( Nervendurchtrennung)

 

Naturheilkunde:

 

  • Arnikatinktur-Einreibungen
  • Arnika
  • Bryonia
  • Sympthytum
  • Hamamelis
  • Beinwell
  • Akupunktur
  • Hydrotherapie

Kreuzverschlag

Kreuzverschlag / Verschlag

( PSSM, RER, SER, Tying Up, Feiertagskrankheit, Rhabdomyolyse, Lumbago)

 

Muskelerkrankungen des Pferdes, sich einander durch Symptomatik sehr ähnelnd oder sogar gleichend mit unterschiedlichen Ursachen. Ein Verschlag ist also weder  leicht eindeutig zu klassifizieren, noch für den Reiter leicht zu erkennen, worum es sich explizit handelt, da auch die Spektren des Ausmaßes eines Verschlages von sehr schwach und für den Halter kaum wahrnehmbar bis hin zu lebensbedrohlich sein kann.

Je nach Schweregrad der Erkrankung zerfallen gewisse Mengen von Muskelzellen.

Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig und komplex, allen liegen jedoch Muskelstoffwechselstörungen zugrunde.

Als solche Stoffwechselerkrankung gelten die verschiedenen Verschlagsformen als nicht heilbar.

 

Populäre Verschlagsformen sind:

 

SER ( sporadic, exertional rhabdomyolysis) = Sporadischer, akuter Kreuzverschlag

 

SER stellt eine Form dar, die NICHT auf Stoffwechselstörungen zurückzuführen ist, sondern eine klassische, einfache Überlastungsfolge ist. Werden Pferde unsachgemäss belastet kommt es zu chronischer Erschöpfung, der Mukelzerfall als Folge kann verheerend groß sein, durch die Zerfallsprodukte der Muskulatur kommt es zur Nierenschädigung, die Niere ist überfordert, die Pferde können an Nierenversagen sterben.

 

RER (reccurent exertionel rhabdomyolysis) = Wiederkehrender, belastungsbedingter Verschlag

Chronische Stoffwechselstörung.

 

Gekennzeichnet durch Elektrolytverlust, Ungleichgewicht der Mineralstoffbalancen,

Verschiebungen des Calcium,-Phosphor-Gleichgewichts, ungenügende Vitamin E,-oder Selenversorgung, tritt oft bei zu Stress neigenden, hypernervösen Pferden ( oft Vollblütern) auf.

 

PSSM (polysaccharid storage myopathie) = Kohlenhydratspeicherkrankheit

 

Chronische Stofwechselstörung.

Schubweise auftretend, genetisch determiniert ( autosomal-dominant), tritt besonders bei Kaltblütern und teilweise Warmblütern auf ( Pferde eher als tranig und ruhig einzustufen)

 

 

Klinisches Bild

 

Symptome beim Kreuzverschlag variieren mit Schweregrad der Störung und Erkrankung.

Möglich ist, dass der Reiter keine Veränderungen wahrnimmt, lediglich Laborwerte Aufschluß über das Vorhandensein eines Verschlages geben würden.

 

Folgende Symptome werden / können bei einem Keuzverschlag vermehrt auftreten:

 

  • Steifigkeit /vor allem in Hinterhand
  • Bewegungsunwilligkeit
  • absolute Bewegungsunfähigkeit
  • einknicken in Hinterhand & festliegen ( CAVE DD Kolik)
  • Muskelschmerzen
  • Flehmen
  • leichte bis hochgradige Schmerzen
  • Muskelhartspann
  • Druckempfindlichkeit
  • vermehrte Schweißbildung
  • erhöhte Körpertemperatur bis hin zu hohem Fieber
  • Anstieg von Puls und Atemfrequenz
  • Harnverfärbung ( bräunlich)

 

Diagnose des Kreuzverschlages

Laborwerte: sicherstes Indiz ist der Anstieg der Muskelenzyme!

 

Behandlung des Kruezverschlages

 

Veterinärmedizin

 

SER:

Akutversorgung, unter Umständen lebensbedrohliche, akute Krankheitserscheinungen behandeln

 

RER & PSSM :

 

  • Futterumstellung
  • Diät
  • Bewegungsmanagement
  • Stressreduktion

 

Naturheilkunde

 

  • Akupunktur
  • Magnetfelddecken
  • Durchblutungsfördernde Einreibungen mit Salben

 

Phytotherapie:

 

  • Gingkoblätter ( durchblutungsfördernd, tägl. 20-40Gramm 4-6Wochen lang)
  • Bachblüten

 

Homöopathie

  • Arnika D4 täglich 1-3 mal oder subkutane Injektion

 

 

 

Kissing Spines

Kissing Spines – KSS

„Sich küssende Wirbel“

 

Kissing Spines sind eine Rückenerkrankung bei Pferden im Bereich der Wirbelsäule, meist vom 10.Brustwirbel bis zum 4. Lendenwirbel.

 

Die Wirbelsäule des Pferdes setzt sich aus 7 Halswirbeln, 18 Brustwirbeln, 6 Lendenwirbeln, 5 Kreuzwirbeln (beim erwachsenen Pferd zusammengewachsen) und 15-22 Schwanzwirbeln zusammen. Neben einem Wirbelkörper und einem Wirbelbogen besteht jeder Wirbel auch aus mehreren Fortsätzen, diejenigen, welche in die Höhe / nach oben ragen werden Dornfortsätze genannt, und eben jene Dornfortsätze sind es, die sich beim Krankheitsbild der Kissing Spines einander auf krankhafte Weise nähern, aneinander reiben, somit Entzündungen verursachen und Knochenwucherungen und Knochenzubildung ( Exostose) verursachen.

Die Dornfortsätze reiben genau dann aneinander, wenn der Rücken unphysiologisch „durchhängt“, d.h. Die Bauchmuskulatur von unten zu wenig Spannung gegenhält, da die Bauchmuskeln für die Stabilität des Rücken maßgeblich mitverantwortlich sind,-ebenso wie der gesamte Bandapparat nebst Bandscheiben die am Rücken ansetzen und für Stabilität UND Mobilität gemeinsam sorgen und den Rücken vor zu starker Aufwölbung nach oben schützen.

Hängt der Rücken nach unten durch, geht dieser Mechanismus verloren, die physiologische Biegung der Wirbelsäule ist nicht mehr gegeben.

Reiben nun die Dornfortsätze kontinuierlich aneinander, können somit Entzündungen entstehen, auf Dauer verändern sich die gesamten knöchernen Strukturen und passen sich den Reizungen an.

Dieser schmerzhafte und pathologische Prozess entwickelt sich über Monate und Jahre und kann nicht rückgängig gemacht werden (irreversibel).

Als Ursache zählen neben falscher Reitweise (12-18. Brustwirbel stellt exakt den Bereich der Sattellage dar), generell unpassende Ausrüstung, aber auch zu starke Belastung während des Wachstums und falsche Haltung.

 

Klinisches Bild

 

  • Rückenschmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Überreaktion beim putzen
  • Wehrhaftigkeit beim Satteln / Sattel-, Gurtzwang
  • Temperamentverlust
  • Steigen
  • Springen verweigern
  • Rücken „wegdrücken“
  • mangelhaften Raumgriff
  • schwache Verstärkungen
  • Steifigkeit in Wendungen
  • Schwierigkeiten mit Längsbiegung
  • schief gehaltener Schweif

 

 

Diagnose

 

  • Röntgenologische Befunde
  • Palpationsbefunde
  • Szintigraphie
  • Sonographie ( zur Darstellung Muskel,-und Bänderläsionen)
  • Bestimmung Muskelenzymwerte CK und LDH

 

Behandlung

 

Einmal miteinander verwachsene Dornfortsätze lassen sich nicht mehr trennen!*

Das Erreichen der Schmerzfreiheit steht demnach als oberstes Therapieziel.

 

Veterinärmedizin

 

  • entzündungshemmende Medikamente ( lokal oder systemisch)
  • muskelrelaxierende Medikamente ( lokal oder systemisch)
  • Vitamin E, Selen,-und Magnesiumgaben
  • Injektionen mit Kortikosteroiden
  • Elektrostimulation
  • Neuraltherapie
  • Ultraschallbehandlungen
  • * in einer Operation können in schweren Fällen die Dornfortsätze abgesägt werden / Teilresektion

 

 

Naturheilkunde

 

  • Blutegeltherapie
  • Akupunktur
  • Akupressur
  • Phytotherapie
  • Magnetfeldtherapie
  • Haltungsoptimierung
  • Fütterungsoptimierung

Gallen

Gallen ( Gelenksgallen)

 

Gallen sind beulenartige Verdickungen an den Gelenken, wobei eine Umfangsvermehrung der synovialen Strukturen eines Gelenkes zugrunde liegt, welche wiederum durch eine entzündliche Vermehrung der Synovia hervorgerufen wird. Im Gelenk haben sich meist Splitter von Knochen oder Knorpel gelöst, sind nun innerhalb des Gelenkes frei beweglich und reizen die Gelenkschleimhaut, die daraufhin vermehrt o.g. Synovialflüssigkeit erzeugt um Reibung zu minimieren und uneingeschränkte Funktion des jeweiligen Gelenkes wiederherzustellen.

Ein ständiger Druck von außen, z.B. bei zu eng anliegenden Bandagen kann ebenfalls eine Vermehrung der Gelenkflüssigkeit im Gelenksinneren veranlassen, generell sind exogene traumatische Einflüsse bei der Entstehung von Gallen zu berücksichtigen, wie bspw. Langer Transport im engen Hänger, Stöße gegen Hindernisse beim Springen, Stöße oder Druck der Eisen gegen Gelenke der anderen Gliedmaße etc.

 

Unsachgemäßes Reiten und Überbelastung können als Ursache ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Gallen können die Größe von Bällen annehmen, man kann entweder weiche oder harte Gallen tasten, wobei  unter der Haut verschiebliche, weiche Gallen in der Regel harmlos sind , harte Gallen können hingegen bei verschiedenen Bewegungsausführungen hinderlich sein und entzündliche Reaktionen hervorrufen.

Bestehen Gallen über einen langen Zeitraum können sie verhärten, dies geschieht durch Einlagerung von Bindegewebe.

 

Vor allem sind Gallen an den Sprung,-Fessel,-oder Kniegelenken lokalisiert.

Man unterscheidet anhand ihrer Lokalisation namentlich zwischen:

 

  • Sprunggelenkgalle
  • Kreuzgalle
  • Stollbeuge
  • Piephacken
  • Fesselgelenksgalle
  • Kurbengalle
  • Knieschwamm
  • Genickbeule
  • Eiergalle

 

Klinisches Bild von Gallen

  • Schwellungen
  • lokal erhöhte Temperatur
  • Lahmheit
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Schmerzen

 

Behandlung von Gallen

Generell: moderate, regelmässige Bewegung !

 

Veterinärmedizin:

  • entzündungshemmende Medikamente
  • schmerzlindernde Medikamente
  • Cortisoninjektion
  • Hyaluronsäure-Injektion
  • Gelenkspülungen mit isotonen Lösungen

 

 

 

Naturheilkunde:

  • Umschläge mit Arnica und Rhus tox.
  • Beinwell, Mädesüß wirken entzündungshemmend und blutreinigend

 

Homöopathie:

  • Natrium sulfuricum D6
  • Ferrum phosphoricum D12
  • Strontium Carbonicum C200 ( 1 mal täglich/5 Tage)
  • Silicea C 200 ( 1 mal täglich/ 7 Tage)
  • Kalium Bichromicum C30 ( 1 mal täglich / 10-18 Tage)
  • Ruta C200 ( 2 mal täglich 5 Tage)
  • Bryonia C30 ( 4 mal täglich / 3 Tage)
  • Apis C30 ( 4 mal täglich / 3 Tage)
  • Rhus toxicodendron C 1000 ( 1 mal täglich/ 5 Tage)

DSLD – Fesseltraegerentzuendung

Fesselträgerentzündung ( Degenerative Suspensory Ligament Desmitis / DSLD)

 

Degenerative Entzündung des Fesselträgers wird auch DSLD genannt.

 

Vermutungen besagen, dass ein Gendefekt für dieses selten auftretende Krankheitsbild verantwortlich ist und somit vererbt wird. Die Rasse Paso Peruano ist beinah die einzig betroffene Rasse, deren Vorfahren und deren Einkreuzungen können den Gendefekt von Generation zu Generation weitergeben und verbreiten.

 

Eine andere für dieses Krankheitsbild prädestinierte Gruppierung sind Rennpferde, die durch ein Trauma oder Überlastung bleibende Schäden am Fesselträger erlitten haben, sowie ältere Pferde und Zuchtstuten. Bei diesen ist das Gendefekt nicht verantwortlich zu machen für den Ausbruch der Entzündung.

 

Grundsätzlich kommt es bei der DSLD über Jahre zu einer progressiven Verschlimmerung der Entzündung die letztendlich zu einer Verkrüppelung des Fesertträgers führt.

Diese Art Rückbildungsprozess entsteht durch dauerhafte Entzündungen und irreversible Schädigungen des Zellgewebes.

Beide Hinter- oder beide Vorderbeine können betroffen sein.

 

Klinisches Bild einer Fesselträgerentzündung

 

Dieser dauerhafte Krankheitsprozess lässt sich in verschiedene Stadien einteilen denen charakteristische Symptome zugeordnet werden können.

 

Anfangsstadium:

  • Rückenschmerzen
  • Wesensveränderungen / Apartheit
  • Steifigkeit
  • leichte Schmerzen

 

Mittleres Stadium:

  • Koordinationsstörungen ( Pferde verlieren Standsicherheit auf drei Beinen)
  • zunehmende Steifheit
  • mittlere Schmerzen

 

Fortgeschrittenes Stadium:

  • Verdickung des Fesselkopfes
  • Lahmheit
  • verringerte Bewegungsaktivität
  • Schmerzen

 

Endstadium:

  • vermehrtes einnehmen von Schonhaltungen
  • starke Schmerzen
  • Lahmheit / totale Bewegungsunlust oder Verweigerung

 

Behandlung Fesselträgerentzündung

 

Es existieren keine sicheren Behandlungsmethoden und Ergebnisse durch gezielte Therapieanwendungen.

Wird das Schmerzempfinden gemindert oder gar abgeschaltet, vermag es dennoch nicht, den  Prozess von DSLD aufzuhalten!

 

Mögliche Therapieansätze:

Veterinärmedizin:

  • entzündungshemmende Medikamente
  • Schmerzmittel

 

Naturheilkunde:

  • Akupunktur
  • moderate Bewegungstherapie

Arthrose

Arthrose beim Pferd

Die Arthrose beim Pferd ist eine degenerative, chronische Gelenkerkrankung die durch Abnutzung und Verschleiß der betroffenen Gelenke entsteht mit Folge einer starken Funktionseinschränkung. Beim Prozess des Verschleißens sind zuerst jene knorpelhaften Gelenkteile betroffen, können ihre Pufferfunktion nicht mehr / oder nicht mehr vollständig ausüben. Der Abrieb betrifft somit im weiteren Verlauf die knöchernen Gelenkelemente. Die Gelenkflächen sind durch Verformung inkongruent, reiben aufeinander, eine Regeneration auf Ausgangsniveau bleibt aus. Als Folge dessen sind starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen vorhersehbar und unumgänglich, ebenso wie Entzündungsreaktion am betroffenen Gelenk.

Ein arthrotischer Prozess kann nicht aufgehalten werden, gekennzeichnet durch seinen irreversiblen,  progredient verschlechternden Verlauf, eine Heilung bzw. Wiederherstellung des Gelenkes in seiner uneingeschränkten, gesunden, physiologisch wertvollen Form gilt als ausgeschlossen.

Oftmals sind chronische Fehlbelastungen des Pferdes über langen Zeitraum und fehlende natürliche Gymnastizierung, ebenso wie Gelenkfehlstellungen ( z.B. X-Bein, O-Bein) sowie Übergewicht bei mangelnder gelenkstützenden Muskulatur, Wirbelkörperdeformationen und Fehlernährung als Ursachen für eine Arthrose in Betracht zu ziehen.

Traumatische exogene Einwirkungen wie z.B. Stöße, Stürze, etc. können das Gelenk zusätzlich vorschädigen und für arthrotische Veränderungen begünstigen.

Betroffen sind insbesondere die großen Gelenkketten, sowie die Wirbelsäule ( z.B. Facettengelenkarthrose).

 

Klinisches Bild der Arthrose

 

  • Lahmheit
  • geschwollene und schmerzende Gelenke
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Gelenkergüsse
  • Überhitzung der Gelenke und weitere Entzündungszeichen
  • Bewegungsunlust
  • schwungloser, kraftminimierter Gang
  • steife Bewegungsmuster
  • vermehrtes Stolpern
  • sozialer Rückzug, Isolation
  • Führigkeitsprobleme, gerade bei Wendungen

 

Allgemein verstärktes Auftreten der Symptome bei feuchtem und kaltem Wetter! (Wichtig für die Wahl der Mittel bei klassischer Homöopathie!)

 

Diagnose der Arthrose

 

  • klinische Untersuchung in Ruhe und während Belastung,
  • Röntgen, bildgebende Verfahren ( MRT, CT, KST ), Szintigraphie
  • Provokationsproben ( Beugeprobe und Brettprobe)
  • diagnostische Injektionen
  • diagnostische Arthroskopie
  • Arthrosonographie

 

Behandlung der Arthrose beim Pferd

Allgemein: „ Vorbeugen ist besser als heilen“, d.h.es existieren aufgrund der o.g. krankheitsspezifischen Gegebenheiten keine Chancen auf Heilung der Arthrose beim Pferd. Eine Behandlung der Arthrose ist daher eher dahingehend orientiert, symptomatisch anzusetzen und eine möglichst langanhaltende Schmerzfreiheit / Schmerzminderung und somit Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Es kann der Versuch unternommen werden, mit gezielten individuellen Therapieansätzen das Fortschreiten der Krankheit des Pferdes zu verlangsamen oder temporär aufzuhalten.

Veterinärmedizin

  • Nichtsteroide Antiphlogistika
  • intraartikuläre, intramuskuläre Injektionen
  • Hyaluronsäure
  • Kortikosteroide ( auch kombiniert mit Hyaluronsäure intraatrikulär appliziert)

 

Naturheilkunde

  • Futterzusätze ( Kalzium, Vitamin C, E, B1, B6 und B12)
  • Grünlippmuschelextrakt
  • Blutegeltherapie
  • Hagebuttenpulver
  • orthomolekulare Medizinprodukte ( Selbstheilungskräfte aktivieren)
  • Glukosaminglykane ( GAGs)
  • Gabe von Omega 3 Fettsäuren
  • Kieselerde
  • Chrondroitinsulfat
  • Gelatine
  • Traumeel als Tabletten, Tropfen oder Injektionslösung,
  • Einreibungen mit Beinwellessenz, Umschläge mit Beinwell

 

Phytotherapie

  • Teufelskralle
  • Ingwer
  • Weißenrinde
  • Ackerschachtelhalm

 

Homöopathie

  • Bryonia D2-D3
  • Nux Vomica D6
  • Rhus toxicondendron
  • Ruta graveolens
  • Calcium floratum
  • Hekla lava
  • Symphytum