Mauke beim Pferd – 10 Tipps

Mauke entsteht in der Fesselbeuge des Pferdes und ist eine bakterielle Erkrankung der Haut, die besonders Ende Herbst bis zum Beginn des Frühjahrs insbesondere Pferde mit langem Behang befällt. Ursache für die Mauke soll die besondere Belastung in der Fesselbeuge durch Schmutz (bspw. Sand), Fäkalien aber auch Tausalz sein. Diese Belastung führt beim Pferd zu Irritationen der Haut, welche damit die mögliche Ausbreitung der Mauke positiv beeinflussen.  Auch eine zu hohe Eiweiß-Belastung – Stichwort „fette Weide“ – sowie übertrieben Hygiene soll die Erkrankung an Mauke begünstigen. Hinter der Mauke-Erkrankung steckt nicht unbedingt ein bestimmtes Bakterium, sondern – auch durch Sekundärinfektionen hervorgerufen – ein Potpourri von Bakterien, Pilzen, Viren und auch Parasiten. Je nach Ausprägung der Mauke entstehen auch Krusten/Borken (nicht abkratzen!), die befallenen Stellen riechen übel und chronifiziert wird die Haut verdickt. Dies kann sogar bis zur Ausprägung von Lahmheiten führen. Im Folgenden werden Tipps zur Prophylaxe und Behandlung von Mauke vorgestellt.

 

Tipp 1: Diagnose

Die erste Diagnose der Mauke sollte seitens Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen. Eine richtige Diagnose ist wichtig, da ansonsten die Therapie nicht zielgerichtet ist und somit die eingesetzten Mittel keine Wirkung zeigen können bzw. die Mauke nicht ursächlich sondern nur symptombezogen behandelt wird.

Tipp 2: Hygiene / Prophylaxe bei Mauke

Da die Verschmutzung der Fesselbeuge mit Fäkalien die Haut irritieren, ist darauf zu achten, dass Paddocks, welche ja gerade im Winter bzw. in feuchten Jahreszeiten benutzt werden, regelmäßig abgeäpfelt werden und eine ausreichende Drainage vorhanden ist, so dass keine großen Pfützen entstehen. Dies sind ein Sammelbecken für Urin und Kot. Weiterhin ist die Box trocken und sauber zu halten. Nach dem täglichen Auslauf ist die Fesselbeuge sehr gründlich zu reinigen. Insbesondere bei langem Behang kann sich Sand und Schlamm in der Fesselbeuge festsetzen und führt bei jedem Schritt des Pferdes einen mechanischen Reiz aus. Die Haut kann an diesen Stellen wund werden. Dies stellt eine Angriffsfläche für die Mauke verursachenden Bakterien dar.

Tipp 3: Immunsystem

Warum hat mein Pferd immer wieder Mauke? Natürlich sind Pferde mit langem Behang oft betroffen, die Ursache kann aber auch beim Pferd selbst zu finden sein. Wir möchten die Ursachen für den Ausbruch verhindern, also müssen wir uns auch das Immunsystem des Pferdes ansehen. Bei einem vollständig intakten Immunsystem und einer pferdegerechten Haltungsform ist ein Ausbruch von Bakterienherden weit schwieriger, als bei einer gestörten Funktion. Deshalb: Bei Mauke-Erkrankungen auch das Immunsystem überprüfen lassen und/oder prophylaktisch unterstützen. Ein Blutbild ist hier sicherlich aufschlussreich und auch nicht kostenintensiv. Es können dort auch Funktionsstörungen mit der Niere und Leber erkannt werden.

Tipp 4: Propolis

Eines meiner Lieblingsmittel und ich wiederhole es immer wieder gern: Propolis ist das Kittharz der Bienen. Ein natürliches Produkt, welches u.a. auch neben der Mauke zur Behandlung von Strahlfäule eingesetzt werden kann. Das Mittel wirkt antibakteriell, antimykotisch und virostatisch. Es schützt den Bienenstock, der aufgrund seiner Wärme und Feuchtigkeit ein willkommenes Areal für die Ausbreitung  von Pilzen, Bakterien und Viren wäre. Die nachgewiesenen Wirkstoffe sind hier u.a. Pinocembrin und Galangin. Das Produkt kann über Imker oder aus dem Internet als bezogen werden. Im Unterschied zur Strahlfäule ist bei Mauke die Salbenform (ausreichende Konzentration des Propolis-Anteils beachten!) vorzuziehen, da diese großflächig auf die befallenen Stellen aufgebracht werden kann. Propolis ist auch bei zahlreichen inneren und äußeren Erkrankungen zur Behandlung in Betracht zu ziehen. Wer mehr über die Nutzung von Propolis in der Veterinärmedizin wissen möchte, dem möchte Steingassners Materia Medica ans Herz legen.

Tipp 5: Reinigung und Desinfektion befallener Areale

Die gründliche, tägliche Reinigung der von Mauke betroffenen Stellen sollte auch mit Hilfe desinfizierender Mittel erfolgen. Das Waschen und schonende Bürsten mittels einer lauwarmen, milden Laugenlösung soll die Areale reinigen und die Verkrustungen aufweichen. Anschließend kann zur Desinfektion eine 3 %ige Wasserstoffperoxid-Lösung  oder Rivanol Einsatz finden. Nach dem gründlichen  Reinigungs- und Desinfektionsprozess und anschließendem intensivem Trockenen kann die weitere Behandlung mittels Umschlägen, Salben, Pasten oder Ölen erfolgen.

Tipp 6: Sauerkrautumschläge

Nicht zur Beschleunigung des Reifens von Hufgeschwüren sondern auch zur Behandlung von Mauke ist die Nutzung von Sauerkrautumschlägen angezeigt. Warum helfen Sauerkrautumschläge bei Mauke? Sauerkrautumschläge wirken u.a. durch die im Sauerkraut enthaltenen Michsäure und Mineralien. Die Milchsäure senkt den PH-Wert und somit wird das Milieu für die bei Mauke vorhandenen Bakterien dahingehend beeinflusst, so dass die Bakterien hier auch insbesondere Clostridien (Virulenzfaktoren) sich nicht mehr ausbreiten bzw. absterben. Die Milchsäurebakterien bilden Bacteriocine, die das Wachstum anderer oder ähnlicher Bakterien inhibieren. Bei Mauke die Sauerkrautwickel über 5 Tage jeweils über Nacht einwirken lassen.

Tipp 7: Zinkpaste / Zink-Lebertransalbe

Zunächst einmal muss Zinkpaste von Zinksalbe unterschieden werden. Beide enthalten als wirksamen Bestandteil das antiseptisch/desinfizierend wirkende Zinkoxid. Zinksalbe wirkt adstringierend also zusammenziehend, was allerdings wegen der Krusten bei Mauke nicht gewünscht ist und die Verdickung des Gewebes nur verstärkt. Zinkpaste wirkt hingegen abdeckend und sekretbindend. Die Zugabe von Lebertran unterstützt die Hauterneuerung, weicht Krusten und Schuppen auf und stillt den Juckreiz. Deshalb kann im Gegensatz zur Zinksalbe die Zink-Lebertransalbe bei Mauke verwendet werden.

Tipp 8: Homöopathie

Die Behandlung der Mauke mittels Homöopathie ist ebenfalls möglich. Die verschiedenen Mittel werden meist in Form von Globuli (Wirkstoff in Milchzuckerkügelchen) dem Pferde verabreicht. Die Auswahl der beschriebenen Mittel und der ausgewählten  Potenz sollte durch einen erfahrenen Tierheilpraktiker erfolgen. Generell lautet der Grundsatz niedrige Potenzen (D-Potenzen) bei akuten, höhere Potenzen (C-Potenzen) bei chronischen Leiden.

Da bei der Homöopathie der ganzheitliche Ansatz im Vordergrund steht, und somit das individuelle Pferd mit seinen Eigenarten, Auffälligkeiten oder sonstigen Problemen betrachtet wird, können hier pauschal keine Mittel genannt werden. Die Auswahl des passenden Mittels sollte immer durch einen erfahrenen THP erfolgen.

Tipp 9: Knoblauchöl

Knoblauch wirkt antibakteriell durch das enthaltene Allicin. Weiterhin wirkt es entzündungshemmend, wirkt gegen Pilze und vertreibt Parasiten, auch bei Mauke ist diese  Wirkung erwünscht. Durch das Öl werden die betroffenen Hautstellen weich und geschmeidiger. Das Öl kann selbst hergestellt werden. Eine ausreichende Konzentration des Knoblauchs muss dabei gegeben sein, damit eine Wirkung bei der Behandlung von Mauke erzielt werden kann.

Tipp 10: Fütterung

Bei Mauke sollte auch über die Fütterung nachgedacht werden. Eiweißreiche Kost sollte mineralhaltiger Kost weichen. Ausreichendes Raufutter sollte vorhanden sein.  Bei der Mineralversorgung sollte der hohe Anteil der Versorgung des Pferdes mit dem Mineralien Phosphor und Calcium überdacht werden, da dieser die Aufnahme von wichtigen Spurenelementen wie Selen, Zink, Mangan und Kupfer deutlich hemmt. Hochwertige Mineralfutter und die Reduzierung von eiweißreichem (Kraft)-Futter sind prophylaktische Möglichkeiten zur Vermeidung der Mauke beim Pferd.

 

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